Nach Kriegsende sind rund 11,5 Millionen Deutsche in Kriegsgefangenschaft. Sie sind nicht nur in Lagern in Deutschland untergebracht, sondern nahezu weltweit. Vor allem in der Sowjetunion, Jugoslawien, Polen und der Tschechoslowakei sterben in den letzten Kriegsmonaten und in dem Jahr nach Kriegsende Hunderttausende an Hunger, Kälte und Erschöpfung durch Zwangsarbeit.

Lagerleben

Über eine Millionen Menschen kommen allein in sowjetischer Kriegsgefangenschaft um oder bleiben vermisst. Aber auch in den alliierten Rheinwiesenlagern in Deutschland sind Versorgung und Unterbringung der Gefangenen sehr schlecht. Zwar sind insgesamt die Bedingungen in westlichen Ländern in der Regel besser. Aber auch hier sterben Tausende. Hunger, Krankheit und Zwangsarbeit setzen den Kriegsgefangenen in den Lagern zu. Vielfach geflickte Kleidungsstücke und selbst erstellte Notbehelfe zeugen von den harten Lebensbedingungen.

Heimkehr

Die meisten sind 1946/47 wieder frei. Die letzten Kriegsgefangenen kehren jedoch erst im Januar 1956 aus der Sowjetunion zurück. Dies erschwert die Wiedereingliederung in das Familien- und Berufsleben zusätzlich.

(ab, reh, mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 13.09.2014
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Baghdady, Anne/Haunhorst, Regina/Würz, Markus: Gefangenschaft, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/nachkriegsjahre/befreiung-und-besatzung/kriegsgefangenschaft.html
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