Der Alltag in der "Zusammenbruchgesellschaft" nach Kriegsende ist hart und entbehrungsreich. Flüchtlinge und Vertriebene haben ihre Heimat verloren. Der Krieg hat Familien auseinandergerissen. Die Menschen leben in Trümmern und kämpfen tagtäglich ums Überleben. Besonders der Hunger ist groß. Zur neuen Realität gehören auch die alliierten Besatzungssoldaten.

Flucht und Vertreibung

Rund zwölf Millionen deutsche Flüchtlinge und Vertriebene strömen aus dem Osten in die vier Besatzungszonen auf der Suche nach einer neuen Existenz. Mitnehmen können sie auf ihrer Flucht kaum etwas. In den chaotischen Verhältnissen werden viele Familien getrennt. Das Deutsche Rote Kreuz und kirchliche Hilfswerke organisieren einen Suchdienst, der Millionen von Schicksalen klären kann und Familien wieder zusammenführt.

Trümmeralltag

Die meisten Menschen leben in ärmlichen Verhältnissen. In den kriegszerstörten Städten herrscht Wohnungsnot. Mühsam werden Trümmer beseitigt und Wege passierbar gemacht. Hunger ist ein ständiger Begleiter im Nachkriegsalltag. Krankheiten verbreiten sich rasch wegen Unterernährung und mangelnden hygienischen Verhältnissen. Die Dinge des täglichen Bedarfs sind knapp und meist nur auf dem Schwarzmarkt erhältlich, wo Waren gegen Waren getauscht werden. Die Not macht die Menschen erfinderisch und sie fertigen aus Gegenständen, die während des Krieges benötigt wurden, kleine Helfer für den Haushalt.

Alliierte Soldaten

Kontakte mit alliierten Soldaten sind unterschiedlicher Natur. Kommt es auf der einen Seite zu freundlichen Begegnungen zwischen Besatzungssoldaten und Deutschen, gibt es auch Übergriffe und Vergewaltigungen von Frauen.

(mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 13.09.2014
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Würz, Markus: Alltag, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/nachkriegsjahre/alltag.html
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